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Forschungsstandort Deutschland

Die Exzellenzinitiative hat eine neue Dynamik in das deutsche Wissenschaftssystem gebracht und die internationale Anerkennung deutscher Hochschulen deutlich erhöht. In der zweiten Phase der Exzellenzinitiative 2011 haben sich 32 Universitäten mit 59 Projekten beteiligt.

Seit Juni 2012 stehen die Gewinner der dritten und letzten Runde fest. Sie erhalten Fördergelder von insgesamt 2,7 Milliarden Euro, davon 75 Prozent vom Bund. 45 Graduiertenschulen und 43 Exzellenzcluster werden künftig gefördert, ebenso die Zukunftskonzepte folgender Universitäten: Bremen, Dresden, Tübingen, Konstanz, Heidelberg, RWTH Aachen sowie HU und FU in Berlin, LMU und TU München.

Im Mai 2012 hat die Bundesregierung das Wissenschaftsfreiheitsgesetz beschlossen. Es gibt der außeruniversitären Forschung mehr Handlungsspielräume und eine höhere Eigenverantwortung. Damit können die außeruniversitären Forschungseinrichtungen auch künftig im globalen Wettbewerb erfolgreich bestehen. Das Gesetzgebungsverfahren soll Ende 2012 abgeschlossen sein.

Fraunhofer-Gesellschaft, Helmholtz-Gemeinschaft, Max-Planck-Gesellschaft, Leibniz-Gemeinschaft und die Deutsche Forschungsgemeinschaft erhalten im Rahmen des Paktes für Forschung und Innovation seit 2011 jährlich fünf Prozent mehr Mittel von Bund und Ländern.

Stärkung der Geistes- und Sozialwissenschaften

Die Bundesregierung fördert Forschungsmuseen, in denen neben dem Ausstellungsbetrieb eigenständige Forschung betrieben wird. 2010 bis 2012 sind vier Zentren für Islamische Theologie und im April 2012 das Zentrum für Jüdische Studien in Berlin-Brandenburg gegründet worden. Insgesamt erhielten die Geistes- und Sozialwissenschaften 2011 53,5 Millionen Euro Fördergelder.

Forschungsinfrastrukturen

In Darmstadt entsteht eine neue Teilchenbeschleunigeranlage, die weltweit einzigartige Experimente ermöglichen wird: das internationale Forschungszentrum FAIR (Facility for Antiproton and Ion Research). Im Juli 2012 begann der Bau der Anlage. Der Bund finanziert das Projekt mit 526 Millionen Euro. Wenn es 2018 fertiggestellt ist, wollen Wissenschaftler mit Hilfe des Teilchenbeschleunigers die Entwicklung des Universums vom Urknall bis heute untersuchen – und dadurch Einblicke in den Aufbau der Materie gewinnen.

In den kommenden acht Jahren wird der Bund in den Bau von vier neuen Forschungsschiffen annähernd 850 Millionen Euro investieren. Sie ersetzen schrittweise die heutige Flotte. Das Forschungsschiff "Sonne" (Baukosten: 125 Millionen Euro) befindet sich bereits im Bau und soll 2015 fertiggestellt sein.

Die Hightech-Strategie

Im März 2012 hat das Bundeskabinett den „Bericht Zukunftsprojekte der Hightech-Strategie“ (HTS) beschlossen und damit zehn Zukunftsprojekte konkretisiert. Unter anderem „Die CO2-neutrale, energieeffiziente und klimaangepasste Stadt“, „Nachwachsende Rohstoffe als Alternative zum Öl“, „Mehr Gesundheit durch gezielte Prävention und Ernährung“, „Forschung und Innovation für ein selbstbestimmtes Leben im Alter“, „Nachhaltige Mobilität“. Damit tritt der Aktionsplan der Hightech-Strategie in die konkrete Umsetzung.

Einen weiteren Akzent hat die Hightech-Strategie 2011 mit der Fortführung des Spitzencluster-Wettbewerbs gesetzt. Im Januar 2012 hat die Jury fünf weitere Spitzencluster empfohlen, die bis 2017 gefördert werden. Der Spitzencluster-Wettbewerb setzt auf eine stärkere Vernetzung von Forschung und Wirtschaft.

Umsetzung der Internationalisierungsstrategie

2008 hat die Bundesregierung die Strategie zur Internationalisierung von Wissenschaft und Forschung verabschiedet. Sie soll dazu beitragen, durch Kooperationen das zunehmende internationale Wissenspotenzial für die deutsche Forschungslandschaft zu nutzen. 2011 und2012 sind folgende Maßnahmen realisiert worden:

Stärkung der Zusammenarbeit mit Industriestaaten: Im Mittelpunkt steht die deutsch-französische Zusammenarbeit in den Forschungsforen. Auf dem vierten Forum 2011 in Berlin haben Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft Vorschläge zu gemeinsamen Interessengebieten erarbeitet. Dazu gehören Klima und Energie, nichtenergetische Rohstoffe, Bioökonomie, Gesundheit und zivile Sicherheit.

Stärkung der Zusammenarbeit mit den aufstrebenden Staaten (BRICS-Länder Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika): Von Mai 2011 bis Mai 2012 fand das gemeinsame Deutsch-Russische Jahr der Bildung, Wissenschaft und Innovation unter dem Motto „Partnerschaft der Ideen“ statt. In diesem Rahmen gab es mehr als 200 Veranstaltungen in Russland und Deutschland. Dabei wurden auch zahlreiche Vereinbarungen zur zukünftigen Zusammenarbeit zwischen Ministerien, Wissenschaftsorganisationen, Forschungseinrichtungen und Universitäten geschlossen.

Im April 2012 hat das Deutsch-Südafrikanische Jahr der Wissenschaft unter dem Motto „Forschungspartnerschaften stärken für Innovation und nachhaltige Entwicklung“ begonnen. Es finden zahlreiche Veranstaltungen und Forschungsprojekte statt – zu Themen wie Astronomie, Bioökonomie, Geistes- und Sozialwissenschaften, Entwicklung der Humankapazitäten, Innovationen in der Gesundheitswirtschaft, Klimawandel sowie Urbanisierung und Megastädte.

Stärkung der Zusammenarbeit mit den Entwicklungsländern: Zusammen mit Partnern aus Afrika startet die Bundesregierung eine neue Initiative zum Aufbau von regionalen Kompetenzzentren „Klimawandel und angepasstes Landmanagement in Afrika“. Sie beschäftigen sich mit den Auswirkungen des Klimawandels. Der Schwerpunkt liegt auf anwendungsorientierte Forschung. Die Zentren beraten auch öffentliche und private Entscheidungsträger. Außerdem sollen dort junge Wissenschaftler aus afrikanischen Ländern qualifiziert werden.

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